Aus der didaktischen Sicht

April 10, 2010 - 4:46 pm No Comments

 

Welche didaktischen Kriterien spielen eine Rolle für die Aufbereitung und Gestaltung von interaktiven Infografiken? Werden diese bei der Ausarbeitung und Entwicklung von Infografiken, insbesondere im interaktiven Bereich berücksichtigt? In der letzten Seminarsitzung wurde ein Werkstattgespräch mit Prof. Dr. Frank Thissen geführt. Dabei wurde das Thema „Interaktive Infografik“ aus didaktischer Sicht betrachtet.

Ein wesentlicher Aspekt aus didaktischer Sicht für deren Gestaltung ist die Definition von Zielgruppen. Hier treffen wir gleich auf ein Grundproblem, denn die Zielgruppe für die Infografik, welche im Laufe des Seminars entwickelt werden soll, ist weitgehend heterogen. Grundsätzlich jedoch sind Zielgruppen aus didaktischer Sicht möglichst genau zu Definieren.

Die Emotionalität der Nutzer wird als Anknüpfungspunkt für die Aufbereitung von interaktiven Infografiken aufgegriffen. Nutzer möchten vieles mit einer interaktiven Infografik machen, wie beispielsweise diese auszuprobieren, sie verändern, Einfluss auf die Infografik zu haben. Nutzer gehen an Infografiken oft explorativ heran. Hier steht der Begriff exploratives Lernen aus der Didaktik im Raum. Inwieweit eine interaktive Infografik explorativ sein darf, muss jeweils gesondert betrachtet werden. Um den Nutzer überhaupt erst mal für die Infografik zu gewinnen, muss Neugierde geweckt werden. Für eine langweilige und optisch schlecht anmutende Infografik wird sich kaum jemand interessieren. Zugleich bringt ein optischer Leckerbissen mit wenig bis kaum Inhalt genauso wenig (lern-) Erfolg beim Rezipienten. Gestaltung und Inhalt müssen gleichermaßen sorgfältig erarbeitet und umgesetzt werden.

Einige Ansätze aus der Didaktik werden nachfolgend erläutert.

Das Konzept der „Kernidee“ von Gallin und Ruf
Danach soll die Aufmerksamkeit auf das Thema gelenkt werden und neugierig machen. Es wird an bestehende Erfahrungen anknüpft, gleichzeitig können überraschende Elemente für steigendes Interesse sorgen. Die Kernidee soll knapp und prägnant sein, aber die Hintergründe bereits aufzeigen. e-learning-bw.de

Konzept der geheimen Orte von Christian Mikundo
Geheimes und Verstecktes weckt Neugierde und wird damit für den Nutzer attraktiver. Doch um an solche „geheimen Orte“ zu gelangen muss man sich seinen Weg dorthin erarbeiten. Der Belohnungseffekt entsteht wenn man am geheimen Ort angelangt ist und das „Abenteuer“ bestanden hat. Viele Freizeitparks werden nach diesem Prinzip angelegt aber auch Herrsteller von Produkten wie z.B. Nikon (http://nikonrumors.com/) oder Apple (http://www.macrumors.com/) profitieren von solchen Prinzipien.

 

Grundsätzlich zu Beachten:

  • Vom Groben ins Ganze
  • Von Beispielen zu Inhalten / Details
  • Vertrautes verwenden
  • Thema aus mehreren Perspektiven zeigen / Multiple Perspektiven
  • Autentisch / realistisch
  • Multimedial
  • Wettbewerb / Spielbasierend
  • Fragestellung des Nutzers mit einbeziehen (Welche Auswirkung / Mehrwert hat das für mich?)
  • Infografik handgreiflich machen
  • Emotional packen in Lebenswirklichkeit        

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